BERLIN, DEUTSCHLAND - Die Georgier sind ein traditionsreiches Volk mit einer langen, mysteriösen Geschichte. Vieles, was in alten Zeiten in Georgien geschah, ist uns heute leider unbekannt.
Die georgische Musik, der Gesang, der Tanz und die Wein- und Tischtraditionen, sie lassen uns nur ahnen, wie Georgier vor Jahrhunderten und Jahrtausenden lebten.
Georgische Wissenschaftler und Studenten sind aktiv auf der Suche nach Informationen über die eigene Geschichte. Manchmal ist es dabei hilfreich, dass westeuropäische Kaukasusreisenden, darunter Deutschen, im 19. Jahrhundert “Andenken” und „Forschungsmaterial“ mit nach Hause genommen haben.
Giorgi Kavtaradze hat in den umfangreichen Kollektionen der Staatsbibliothek zu Berlin ein georgisches Manuskript gefunden, dass 1846 von dem Botaniker und Reisender Kar Heinrich Koch (1809-1879) erworben wurde. Koch reiste zusammen mit dem Sprachforscher Georg Rosen 1843-1844 in der Kaukasusregion herum und hat sich das Manuskript, dass den Form eines kleinen Notizbuches hat, also kurz nach seiner Rückkehr der Bibliothek überlassen oder verkauft.
Es handelt sich bei dem Manuskript um georgische Volkserzählungen. Es könnten bisher unbekannte Erzählungen dabei sein, oder unbekannte Versionen von Erzählungen. Gerade die sind eine reiche Quelle für Informationen über die geheimnisvolle georgische Geschichte und Traditionen. Hoffen wir, dass die Texte bald weiter untersucht und interpretiert werden.